Jugenstilkirche
Imposant erhebt sich die Glasbläserkirche Lauscha über dem Zentrum der berühmten Glasbläserstadt und erinnert an Martin Luthers Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott"!
Adressdaten
- Kirchstraße 8
98724 Lauscha - 036702 20280
- 036702 20565
- pfarramt-lauscha@t-online.de
Daten & Fakten
- Baujahr: 1910-1911
- Baustile: Jugendstil Architekt Baurat Ernst Julius Zeißíg aus Leipzig (*29.04.1855 - +18.03.1930)
- Besonderheiten: Farbglasfensterkonzept von 1910/11 mit 23 Farbglasfenstern, Szenen aus dem Alten/Neuen Testament und Persönlichkeiten aus der evangelischen Kirchengeschichte (Sanierungskosten: 72.000 €). 13 Fenster wurden von 2014-2020 auf Initiative des Fördervereines restauriert sowie Details aus die Jugendstilausmalung von 1910 restauriert (42.000 €), Glasgestaltung am Altar erfolgte durch die Glaskünstlerin Susanne Precht. Orgel erbaut von Wilhelm und Hermann Strebel Nürnberg mit pneumatischer Ton- und Registertraktion sowie 28 klingenden Registern und 15 Nebenzügen. 1938 wurde sie umdisponiert. 2001 erfolget eine umfassende Restaurierung durch Rösel & Hercher.
- Öffnungszeiten Sommer:
1. April bis 31. Oktober von 10-18.00 Uhr
auch Sa, So und Feiertage
Unser offene Glasbläserkirche lädt alle Menschen aus Nah und Fern ein. Sie predigt wenn der Gottesdienst längst vorbei ist. - Öffnungszeiten Winter:
zum Lauschaer Kugelmarkt (1.u.2. Advent) 10-17.00 Uhr, in den Winterferien 10-16.00 Uhr, sonst nach Vereinbarung mit Kirchenführung - Gottesdienste:
So. 09:30 Uhr, oder 14:00 Uhr, sowie zu den christlichen Feiertagen.
Profil
Beschreibung
Fotograf und Gestalter A. Luthardt
Die Lauschaer Glasbläserkirche weist Formen des Jugendstils auf und wurde als Saalkirche mit einem rechteckigen Grundriss entworfen. Sie verfügt über ein Portal unter dem Kirchturm, welches für Ausstellungen genutzt wird sowie eine Taufkapelle und eine Sakristei hinter dem Altar und der Kanzel. Ein Cafe' unter den Kirchenschiff mit Toilettenanlage, geöffnete bei Veranstaltunge wird betrieben von den Frauen des Fördervereines.
Das Kirschenschiff steht auf einem Sockelgeschoss, in dem sich die Winterkirche (ursprünglich Konfirmandensaal mit derzeit 60 Plätzen) sowie eine Toilettenanlage befindet. Die Fassade des Gotteshauses besteht aus einer Verblendung von bossiertem Natursteinquader (Eisen - und Grauwackegestein aus der Göritz, Kalkmuschelsandstein aus dem Schalkauerplato), wobei die Gebäudekanten, Fenster und Türen durch helle Werksteineinfassungen betont werden.
Der 38 m hohe Kirchtum mit dem Haupteingang ist nach Westen ausgerichtet und trägt eine beschieferte welsche Haube mit einer Laterne und Wetterfahne in Gestalt des Posaunenengels. Er wird beidseitig von Treppentürmen flankiert.
Das imposante Gotteshaus erhebt sich majestätisch an einem Südhang direkt über dem historischen Glasbläserzentrum der Stadt Lauscha und erinnert uns an das alte Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott", welches Martin Luther 1529 schrieb.
Das 17 m lange, 12 m hohe und 12 m breite Kirchenschiff hat eine Kassettendecke aus Stahlbeton und eine umlaufende Empore mit einer Strebel - Orgel auf der Ostseite. 430 Sitzplätze sind vorhanden. In Anlehnung an das Wiesbadener Programm wurde der leicht vorgesetzte Altar, die Kanzel und die Orgel übereinander in der Mittelachse des Innenraumes angeordnet.
Im Kirchenschiff sind 19 verbleite Farbglasfenster zu sehen, auf denen auch die Namen der Stifter zu lesen sind. Die Glasmalereien entwarf der Kunstmaler Karl Schulz aus Dresden nach Vorgaben der Sponsoren, der Kirchenältesten und des Architekten Julius Zeißig aus Leipzig (*29. April 1855 - +18. März 1930). Die Kunstglasfirma Urban mit Sitz in Dresden fertigte die Fenster an und baute diese nach nur 8 Monaten Arbeitszeit ins Gebäude ein. Auf den 8 Medaillonfenstern unter den Emporen (Gaden) sind Personen aus der evangelischen Kirchengeschichte mit Porträt und Namen abgebildet.
Das Farbfensterbildkonzept über den Emporen auf der Nordseite zeigt dem Betrachter Szenen aus dem Neuen Testament mit dem Inhalt: " Das tat Gott für uns" und auf der Südseite:" Was tuen wir für Gott". Unter den Bildern stehen biblische Sprüche, welche von den Pfarrern und den Kirchenältesten 1910 ausgesucht wurden. Das große Fensterbild der Westempore zeigt die Auferstehung Jesus Christus. Die zwei Fensterbilder in der Taufkapelle zeigen die Taufe Jesus durch Johannes den Täufer und " Lasst die Kinder zu mir kommen". In der Sakristei befindet sich das besondere Glasfenster "Jesus am Ölberg" und wurde vom Fotografen Elias Hirsch aus Lauscha gefertigt und gestiftet. Die drei Farbglasfenster im Portalaufgang stammen aus der Werkstatt von Knoch & Lysek aus Coburg.